...in einem Einfamilienhaus auf dem Bruderholz in Basel.
Stil nach Piet Mondrian - ausschliesslich Grundfarben Blau Rot Gelb
Abgrenzungslinien in Schwarz - zusätzlich weisse und durchsichtige Glasflächen
Fenstermasse nach Vorgabe bauseits 2 Stk. je 170x175 cm mit Mittelsteg ca. 8 cm
 
  • Fenster Nacht
 
Das Fenster darf nicht zu dunkel werden, Blautöne sollen nur spärlich verwendet werden. Grosse Teile des Fensters werden mit durchsichtigem farblosem Glas bestückt, damit auch eine Sicht nach aussen offen bleibt. Das Fenster soll als Glasfenster innerhalb einer Dreifach-Verglasung angelegt werden. Die schwarzen Trennlinien können durch festes, undurchsichtiges Material (Metallprofile schwarz) gestaltet werden. Wird für die Einglasung dünneres Material verwendet (Blei) können auch schwarze Glasscheiben verwendet werden. Es ist zu Prüfen, ob an Stelle opaker Farbgläser auch durchsichtige zur Anwendung kommen können.
 
  • Fenster Innen Rechts
 

Diverse Abklärungen und Versuche zeigten, dass sich eine Fensterfläche dieser Grösse nicht im herkömmlichen Sinn mit Kathedralglas realisieren lässt. Die Grösse der Glasflächen ist mit mundgeblasenem Glas nicht erreichbar (max. 90 cm Kantenlänge). Das Gewicht lässt eine feine Verbleiung konstruktiv nicht zu. Versuche industriell gefertigte Kathedralglasplatten auf eine Flintglasplatte mittels Silikonkleber aufzubringen überzeugten nicht.

Die zur Ausführung gelangte Lösung besteht im Druck der lichtechten Farben mittels eines Industrieplotters auf die mittlere Glasplatte der Dreifachverglasung. Die licht- und wärmebeständige Farbschicht wird dabei auf eine mit durchsichtigem Trägerlack vorbehandelte Glasplatte aufgebracht. Die weissen, undurchsichtigen Flächen wurden durch Sandstrahlen der Rückseite der beschichteten Glasplatte erzeugt.

Entwurf: Oliver Klemm, Allschwil Technische Ausführung: Atelier Weidmann, Oberwil

 

DER ENTSTEHUNGSPROZESS
 
  • 01
 
Blau ist Ausganspunkt. Lage des Mittepunkts der blaue Fläche im Verhältnis 3:4 in linker Fensterfläche. Ruhend auf waagerechter schwarzer Linie.
Alle schwarzen Linien haben 4 cm Breite (Entspricht 1/2 der Fenstertrennung von 8 cm). Gelb steht aufstrebend Blau gegenüber. Die zusätzlichen schwarzen Vertikalen geben optisch Höhe. (Bild 01)
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  • 02
Eine weitere schwarze Horizontale bringt Gewicht und zieht die gelbe Fläche optisch etwas nach unten. (Bild 02)
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  • 03
Die dritte schwarze Vertikale gibt der gelben Fläche optisch Halt. (Bild 03)
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  • 04
Eine schwarze Horizontale schliesst das Blaue Rechteck nach oben ab und schafft eine stabile Verbindung zur linken Seite. (Bild 04)
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  • 05
Geschlossenheit nach oben wird durch Einfügen einer schwarzen Horizontalen auf der Oberseite des gelben Rechtecks erreicht. (Bild 05)
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  • 06
Schaffen von Stabilität durch Angrenzung der oberen schwarzen Linie an die linke schwarzeVertikale. (Bild 06)
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  • 07
Linker Bereich vorerst fertiggestellt. (Bild 07)
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  • 08
Analyse durchsichtige und weisse Flächen (Bild 08)
X = durchsichtig
W = weiss
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  • 09
Beginn rechte Fensterseite, setzen der roten Fläche. (Bild 09)
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  • 10
Halt für rote Fläche durch die erste schwarze Vertikale (Bild 10)
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  • 11
Suche des Gegengewichts zu rot mit gelber Fläche, erste Gliederung (schwarz) (Bild 11)
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  • 12
Stabiler Einbau der Gelben Fläche und Verankerung in Fensterfläche durch zweite schwarze Vertikale (Bild 12)
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  • 13
Stabilisieren der roten Fläche durch schwarze Vertikale an der Basis (Bild 13)
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  • 14
Rechter Abschluss der roten Fläche und Einbindung in Gesamt-Fensterfläche mit langer Vertikalen und kurzer Horizontalen am oberen Ende (Bild 14)
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  • 15
Verlängerung der horizontalen schwarzen Linie bis zum linken Rahmenrand ergibt eine ausgewogene Aufteilung (Bild 15)
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  • 16
Die blaue Fläche bildet einerseits das Gegengewicht zu rot und Gelb im linken Fensterteil, schafft aber auch eine optische Verbindung der beiden. Dazu muss die blaue Fläche im nächsten Schritt durch schwarze Linien entsprechend eingebunden werden. (Bild 16)
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  • 17
Suchen der Linienführung und Festlegung der definitiven Breite der blauen Fläche. (Bild 17)
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  • 18
Rechte Seite der blauen Fläche noch instabil (Bild 18)
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  • 19
Stabilität nach Einsetzen der schwarzen Vertikalen, macht rote Fläche jedoch zu unruhig. (Bild 19)
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  • 20
Kürzen der schwarzen Vertikalen und minime Verkleinerung der Breite der blauen Fläche machen den Gesamteindruck leichter.
Die Betrachtung aus grösserer Distanz zeigt: es braucht im linken Fensterteil noch ein Element, das Spannung einfliessen lässt. (Bild 20)
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  • 21

Die rote kleine Fläche im linken Teil schafft die gesuchte Harmonie. Die weissen / durchsichtigen Flächen lassen genug Licht in den Raum und ermöglichen den Blick nach aussen. (Bild 21)
Was hier nicht gezeigt werden kann ist das Spiel zwischen weissen (W) und durchsichtigen (X) Flächen. Zu diesem Zweck wurde ein Modell mit Folien hergestellt.

11.9.2013 / Oliver Klemm

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